Foto: Cindy und Kay Fotografie
Schon in der Schwangerschaft hast du dein Baby ernährt. Du hast es mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt. Und jetzt kannst du dein Kleines weiter mit deinem eigenen Körper versorgen. Was für ein Wunder!
Unter optimalen Umständen erreicht ihr den bestmöglichen Beginn in eurer Stillbeziehung. Experten raten zu vielen guten Bedingungen, die ich euch gleich vorstellen werde. Es ist mir aber auch wichtig zu erwähnen, dass es äußere Einflussfaktoren gibt, die ihr nicht beeinflussen könnt. Und auch dann könnt ihr eine schöne Stillbeziehung haben. Es ist schön, wenn ihr die besten Vorausaussetzungen nach der Geburt habt doch oft kommt es anders und das ist auch ok.
Aber ganz wichtig: Schmerzen müssen nicht zum Stillen dazugehören!
Was euch hilft
Im besten Fall also habt ihr eine spontane natürlich Geburt erleben dürfen, ohne viel Intervention und Medikamentengabe. Ihr hattet Zeit, die Nabelschnur auspulsieren zu lassen und euer Baby hat so noch alle stärkenden Inhaltsstoffe und Flüssigkeiten aus der Plazenta erhalten.
Atmosphäre
Es ist ruhig. Du und dein Baby bekommt Privatsphäre eingeräumt. Warme Farbtöne wie rot und orange helfen deinem Baby beim ankommen auf der Welt. Denn dieses Farblicht kennen Neugeborene aus dem Bauch. Das Licht ist gedämpft.
„Breast crawl“
Dein kleines Wunder kann sich ausruhen und auf deinem Bauch liegen. Es darf von selbst mit kleinen Kopfbewegungen deine Brust suchen und langsam zur neuen Nahrungsquelle robben. Die Linea nigra hilft deinem Baby den Weg zu finden. Sicherlich sind auch deine Brustwarzen dunkler und größer geworden. Das dient der Orientierung. Richtige Wegweiser also. Unterstützend sondert deine Brust ein Sekret ab, das wie Fruchtwasser riecht und dein Baby folgt dem vertrauten Geruch bis es zur Brust gelangt und von alleine „andockt“. Dein Baby bindet sich selbst an die Welt an.
Körperkontakt & Hormone
Haut auf Haut. Es hilft deinem Baby, sich selbst zu regulieren und warm zu bleiben. Bindungshormone werden ausgeschüttet. Das heißt, häufiges Anlegen und Nähe fördern die Produktion von Prolaktin (zuständig für die Milchbildung) und Oxytocin (Kuschelhormon). Das Hormon Oxytocin bringt noch zwei tolle Eigenschaften mit sich, es sorgt dafür, dass sich die Milchgänge zusammenziehen und so die Milch aus der Brust treten kann. Ebenso bewirkt es, dass sich die Gebärmutter nach der Geburt wieder verkleinert. Oftmals spürst du das Zusammenziehen der Gebärmutter besonders stark beim Stillen. Das ist ein guter und wichtiger Vorgang in deinem Körper und lässt nach wenigen Tagen nach. Was für tolle kleine Helfer diese Hormone.
Stillen nach Bedarf
Für eine gute Milchbildung und die beste Versorgung ist häufiges Anlegen essenziell. Das bedeutet in der Neugeborenenzeit mindestens 8-12 mal in 24 Stunden. Aber auch, dass es immer dann angelegt wird, wenn es danach verlangt. An heißen Sommertagen trinken die Babys oftmals zusätzlich mehr Milch, dafür aber kürzer. Wichtig ist, dass du auf die Signale achtest und dich nicht strikt an irgendwelche Zeitpläne hälst. Das nimmt auch den Druck und hilft dabei, „einfach“ zu stillen.
Und am Ende ist es euer ganz individueller Weg, der sich gut anfühlen soll.
Das Foto ist bei unserer Familienreportage mit Cindy und Kay Fotografie entstanden.